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1336. Januar 9. Brieg (dat. et act. in Brega).

terc. fer. prox. p. d. epiph. dom.

Boleslaus, Herzog v. Schlesien u. H. zu Liegnitz u. Brieg, bek., daß er zu seiner Vorfahren, zu seinem, seiner lebenden Gemahlin (Katharina) u. s. verstorbenen (Margarethe † 1322) u. s. Söhne Seelenheil s. aus Ziegelsteinen erbaute Kornscheune zu Brieg an der Stadtmauer den Predigerbrüdern der Provinz Polen zur Errichtung eines Klosters geschenkt hat. Es folgen genaue Angaben der Lage (u. a. wird das Gehöft des H. Gnemir v. Stachow dabei erwähnt), was u. wie sie bauen können, wie den Schlafsaal, den Turm pro secreto mit einem Abfluß in die Oder. Ferner dürfen sie in allen hzgl. Waldungen innerhalb des Distrikts Brieg auf beiden Seiten der Oder Leseholz zu Feuerungszwecken für das Kloster zu ewigen Zeiten nach dem Kloster bringen; grünes Holz (ligna stancia), soweit sie es zu Bauzwecken gebrauchen, dürfen sie fällen u. wegholen, auch für Feuerungszwecke, falls Mangel an Leseholz ist; weiter gibt er ihnen für ihre Pferde freies Weiderecht zu beiden Seiten der Oder, desgl. freien Grasschnitt im Sommer, desgl. das Recht Heu zu machen bis zu 20 Wagen für die Klosterpferde im Winter. Weiter schenkt er den Klosterbrüdern seine Fischerei in der Oder von der Brücke an bis zur letzten Mühle nach Brezin (Briesen) zu. Niemand darf die Brüder dieses Konvents in den vom päpstlichen Stuhl u. ihm ihnen gegebenen Freiheiten u. Begnadungen behindern, sonst verfällt derselbe mit seiner beweglichen u. unbeweglichen Habe der Gnade des jeweiligen Herzogs. Zur Bekräftigung hat der Herzog sein größeres Insiegel anhängen lassen.

Z.: Des Herzogs Getreue Borutha d. Ältere von Stachow u. Jescho von Berndorph, beides Ritter, Johann Rimberg, Ramvold v. Schiltberg, Heinrich Landiscrone, Heinrich Hofrichter zu Brieg, Mag. Stanco Bresl. Domherr u. Joh. v. Schellindorph herzogl. Protonotar, Ausf. dieses.


Bresl. Staatsarch. Urk. Dominikaner Breslau 67 i. e. Transsumpt d. Bischofs Nanker v. 29. Juli 1336 (s. das.). Abgedr. i. Urkdbuch der Stadt Brieg (Cod. dipl. Sil. IX) ed. Grünhagen, S. 238/39.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.